Münchner Merkur vom 16.2.2009: Großes Interesse am „Werdenfelser Weg“
Mit einem neuen Projekt begibt sich die Justiz in Garmisch-Partenkirchen auf neue Pfade. Mit der Initiative soll der Einsatz von Bauchgurten oder anderen freiheitsentziehenden Maßnahmen bei alten Menschen reduziert werden.Dass die Initiative durchaus zukunftsfähig ist, beweist auch die Resonanz aus ganz Deutschland. So gab es schon Anfragen aus Flensburg, und die bayerische Landesregierung hat Richter Kirsch zu einem Vortrag über das Projekt nach München eingeladen.
Süddeutsche Zeitung vom 19.5.2010: „Die Alten warten niedergebunden auf den Tod“
Häufig sterben hilflose Senioren in Heimen, weil sie sich in Gurten oder an Bettgittern strangulieren, sagt die Studie der Gerichtsmedizinerin Prof. Andrea Berzlanovich. Es ist das Verdienst der 46-jährigen Rechtsmedizinerin, dass die Diskussion über den Einsatz von freiheitsentziehenden Maßnahmen in der Pflege nun angesichts der tödlichen Folgen wieder neu aufgeflammt ist. ,,Ich habe nichts Großartiges getan“, spielt sie ihre Leistung herunter, ,,ich habe nur die Fälle zusammengezählt. Ohne Zahlen kann man kein Problem erkennen.“
Pressemitteilung des Landkreises Cloppenburg vom 12.11.2010: Werdenfelser Weg – Neues Konzept für Heime
Mit dem Projekt „Werdenfelser Weg“ will der Sozialpsychiatrische Verbund des Landkreises gemeinsam mit dem Amtsgericht, der Betreuungsstelle, dem Betreuungsverein sowie der Heimaufsicht in Pflegeeinrichtungen die Anwendung von Bauchgurten, Bettgitter oder Psychopharmaka verringern beziehungsweise möglichst ganz vermeiden. Die Altenheime im Landkreis wirken kooperativ an der Umsetzung dieses neuen Projektes mit.
Münchner Merkur vom 1.8.2011
Der MM beschreibt im Anschluss an eine Pressekonferenz mit der bayerischen Justizministerin den Werdenfelser Weg als ein bemerkenswertes Modell.
Augsburger Allgemeine vom 29.7.2011: Justizministerin startet Kampagne gegen Fesselung im Altenheim
Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) startet eine Kampagne gegen die Fixierung von hunderttausenden alter Menschen in Deutschlands Pflegeheimen. Sie macht sich nun für den «Werdenfelser Weg» stark – eine Initiative aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen, die dort eine Verringerung der gerichtlich genehmigten Fixierungen um mehr als zwei Drittel erreicht hat.
Münchner Merkur vom 1.8.2011: Vorzeigeprojekt: Pflege ohne Fesseln
Jedes Jahr sterben zig pflegebedürftige Menschen, weil sie per Gerichtsbeschluss an ihr Bett gefesselt werden. Unhaltbar, fanden ein Amtsrichter und ein Beamter im Werdenfelser Land – und starteten ein bemerkenswertes Modell. Das war 2007 – und der „Werdenfelser Weg“ war erfunden. Der Amtsrichter und der Beamte mussten nur an kleinen Stellschrauben drehen, um die Pflegekultur im Landkreis zu verbessern.
Pressemitteilung des Bayerischen Justizministeriums vom 9.11.2011: Merk: „Auf dem Werdenfelser Weg in ein menschenwürdigeres Leben im Alter!“
Dass es heute viele gute Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen gibt, zeigt uns der sogenannte Werdenfelser Weg, der vom Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen in Zusammenarbeit mit der dortigen Betreuungsbehörde entwickelt wurde.
Münchner Merkur vom 23.11.2011: „Werdenfelser Weg“: Pflege ohne Gurt und Gitter
Am Mittwoch hat das Amtsgericht München den offiziellen Startschuss für den „Werdenfelser Weg“ gegeben. Jetzt soll alles so laufen wie im Werdenfelser Land, wo sich seit Beginn des Projektes im Jahr 2007 die Zahl der Fixierungen um 70 Prozent reduziert hat. Um nach Alternativen zu suchen, setzen sich dort Justiz, Behörden, Heim und Angehörige zusammen. Hinzu kommen als Novum Pflege-Fachkräfte.
Osthessennews vom 26.11.2011: Freiheitsentziehende Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen: künftig „Werdenfelser Weg“
Im Landkreis Fulda haben sich Vertreter der Betreuungsstelle, des Betreuungsgerichts und der Verfahrenspflege auf eine gemeinsame Inititative verständigt, um diesem Trend entgegenzutreten. Durch geänderte Verfahrensabläufe im gerichtlichen Genehmigungsverfahren und einem deutlichen Bekenntnis aller beteiligten Behörden und Berufsgruppen sollen die bestehenden Fixierungsautomatismen durchbrochen werden.
Presserklärung Stadt Bonn vom 28.11.2011: Der „Werdenfelser Weg“ stützt Grundrechte von Betreuten
Der „Werdenfelser Weg“ stützt die Grundrechte auf Freiheit und Selbstbestimmung von volljährigen Menschen, die dieses Recht wegen ihrer psychischen Krankheit oder geistigen oder seelischen Behinderung nicht wahrnehmen können und einen Betreuer haben. Auf der Grundlage des Betreuungsgesetzes und unter Einbeziehung aller beteiligten Personen sollen durch das Projekt „Werdenfelser Weg“ Freiheit entziehende Maßnahmen in Heimen vermieden werden, in dem individuelle Alternativen gesucht und umgesetzt werden. Hierbei werden, neben den betroffenen Menschen, besonders die rechtlichen Betreuerinnen und Betreuer sowie Bevollmächtigten unterstützt und gestärkt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6.2.2012: Ans Bett gefesselt
Die FAZ Alte Menschen berichtete über die unbekannten Risiken von Fixierungen und stellte den Werdenfelser Weg als Initiative vor, die diese Fesseln sprengen will.
Rosenheim24.de vom 8.3.2012: Mehr Freiheit für Pflegebedürftige?
Alte, pflegebedürftige Menschen werden oft ans Bett oder an den Rollstuhl gefesselt. In Rosenheim soll damit jetzt Schluss sein. Die Initiative „Werdenfelser Weg“ ist eine Möglichkeit.
Presseerklärung des Landkreises Nienburg vom 22.6.2012: Weniger Fixierungen in Pflegeeinrichtungen: Landkreis und Amtsgerichte wollen Werdenfelser Weg beschreiten
Der Landkreis Nienburg und die Abteilungen für Betreuungssachen an den Amtsgerichten Nienburg und Stolzenau wollen sich für weniger Fixierungen in Pflegeeinrichtungen einsetzen. Gemeinsam erklärten Sie hierzu in der vergangenen Woche vor rund 100 Pflegeverantwortlichen und Berufsbeteuern die Absicht, den so genannten „Werdenfelser Weg“ auch im Landkreis Nienburg zu beschreiten.
Täglicher Anzeiger vom 14.7.2012: „Wir brauchen einen Klimawandel in der Pflege“
„Wir brauchen einen Klimawandel in der Pflege“, sagt Richter Kühn vom Amtsgericht Holzminden. Ziel bleibe es, das beste zum Wohl der Heimbewohner zu schaffen. Aber das solle jetzt unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse und Erfahrungen geschehen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass eine Fixierung gefährlicher sein kann als jemanden nicht zu fixieren.
Vorsprung vom 9.8.2012: Gemeinsam Verantwortung übernehmen – „Werdenfelser Weg“
Die Initiative aus Garmisch Partenkirchen wirkt beispielgebend, so wird der „Werdenfelser Weg“ zunehmend von anderen Amtsgerichten aufgegriffen.„Der Vortrag am Betreuertag soll die Öffentlichkeit im Main-Kinzig-Kreis, Betreuer, Bevollmächtigte und Pflegekräfte informieren und einen weiteren Anstoß für die Umsetzung in unserer Region geben“, sagt Angelika Ullrich, vom Betreuungsverein.
Ärztezeitung vom 13.9.2012: Wegweisende Ideen im Gesundheitswesen
Zum neunten Mal ist der Janssen-Zukunftspreis verliehen worden. Die drei preisgekrönten Projekte zeigen, dass jeder Einzelne im Gesundheitswesen etwas bewegen kann.Die Initiatoren des „Werdenfelser Wegs“ etwa haben durch die Kommunikation zwischen den Beteiligten und einem rechtssicheren Verfahren dafür gesorgt, dass die Zahl der Fixierungen von Pflegeheim-Bewohnern drastisch nach unten gegangen ist.
Pressemeldung Hessen.de vom 12. Oktober 2012: Lahn-Dill-Kreis: Werdenfelser Weg – Im Lahn-Dill-Kreis sollen freiheitsentziehende Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen reduziert werden
Auch im Lahn-Dill-Kreis soll dieser Ansatz nun übernommen werden. Das Hessische Ministerium der Justiz, für Integration und Europa trägt die Schirmherrschaft für dieses Projekt.
Osterholzer Kreisblatt vom 26.10.2012: Info zum „Werdenfelser Weg“
Seit 2007 besteht das Projekt „Werdenfelser Weg“, mit dem die Grundrechte von Menschen geschützt werden sollen, die sich aufgrund psychischer Probleme in stationärer Behandlung befinden. Auf Grundlage des Betreuungsgesetzes sollen freiheitsentziehende Maßnahmen vermieden werden – die Betreuungsstelle des Landkreises Cuxhaven lädt Interessierte für Montag, 5. November, zu einer Informationsveranstaltung ins Kreishaus ein.
Wetzlarer Neue Zeitung vom 30.10.2012: Menschen bewegen, nicht fixieren – Wetzlarer Betreuungsrichter und Kreis wollen „Werdenfelser Weg“gehen
Die Frage, ob Fixierung wirklich nötig ist, habe ein Betreuungsrichter aus Garmisch-Partenkirchen aufgeworfen und den Anstoß zum neuen Ansatz, dem „Werdenfelser Weg“ – benannt nach dem Werdenfelser Land – gegeben. Den wollen nun auch die Wetzlarer Betreuungsrichter und die Kreis-Betreuungsbehörde gehen. Wetzlar sei mit dem Projekt Vorreiter in Hessen, so Otto und Schmidt.
Presserklärung des Oberbergischen Kreis vom 5.11.2012: Gegen Fixierungen in Pflegeheimen: Kreis und Amtsgericht für „Werdenfelser Weg“
„Die Auftaktveranstaltung zum ‚Werdenfelser Weg‘ hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Gut 200 Interessierte – von Pflegekräften, über Heimleiter, Ärzte, Berufsbetreuer und Juristen – haben sich über die angestrebten Alternativverfahren informiert. Das Konzept wird sehr gut angenommen“
Cuxhavener Nachrichten vom 7.11.2012: Landkreis will Fesseln lösen
Im Landkreis Cuxhaven wollen die Verantwortlichen den Werdenfleser Weg gehen. Bei den rund 1700 Heimbewohnern im Cuxland habe man bisher nur in wenigen Einrichtungen Erfahrungen mit alternativen Maßnahmen, wie Niederflurbetten, gesammelt. Heimleiter und Träger sollten hier umdenken.
live-pr vom 5.12.2012: Fachvortrag Werdenfelser Weg
Der H-TEAM e.V. freut sich ganz besonders, dass mit Herrn Dr. Kirsch – Begründer des Werdenfelser Weges – den nächsten Fachvortrag im Rahmen von Soziales trifft Kunst und Kultur halten wird. Anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Betreuungsvereins beim H-TEAM e.V. und der damit verbundenen Ausstellung „Zuversicht“ von Herrn Hans-Jürgen Mayer, ist der Vortrag die ideale Abrundung der Feierlichkeiten.
altenheimnet vom 8.2.2013: Mecklenburg-Vorpommern beschreitet den „Werdenfelser Weg“
Das hat Landesjustizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) auf einer Fachtagung von Betreuern und der Justiz angekündigt. Hinter jeder von einem Betreuungsgericht genehmigten Fixierung – etwa durch Bauchgurt oder Bettgitter – stehe ein Mensch mit einem persönlichen Schicksal, meinte Kuder. Im Nordosten der Republik werde künftig stärker der so genannte „Werdenfelser Weg“ beschritten.
Altenheimnet vom 15.2.2013: Werdenfelser Weg nun auch in Hamburg
Die Hansestadt Hamburg sagt freiheitsentziehenden Maßnahmen in stationären Einrichtungen den Kampf an. Die Gesundheitsbehörde finanziert mit rund 97 500 Euro ein zweijähriges Projekt, um den so genannten „Werdenfelser Weg“ für eine würdevolle Pflege in Hamburg umzusetzen.
Presseerklärung der Stadt Ingolstadt vom 17.4.2013: Der Werdenfelser Weg – gemeinsam Verantwortung übernehmen
Auf Anregung der Betreuungsrichter sowie der Betreuungsstellen und Heimaufsichten der Stadt Ingolstadt und des Landkreises Eichstätt fand am 17. April 2013 in der Kolping-Akademie Ingolstadt eine Veranstaltung mit dem Titel „Der Werdenfelser Weg – Verantwortungsvoller Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen“ statt.
Augsburger Allgemeine vom 11.6.2013: Mehr Freiheit für Pflegebedürftige
Mit dem „Werdenfelser Weg“ – einem Projekt, das nach dem Modellversuch im Werdenfelser Land in Garmisch-Patenkirchen benannt ist – sollen künftig Fixierungsmaßnahmen auf ein Minimum reduziert werden. Gestern haben der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und das Amtsgericht Neuburg, das als das zuständige Betreuungsgericht Fixierungen genehmigen muss, einen entsprechenden Kooperationsvertrag geschlossen.
Presseartikel des Lahn-Dill-Kreises vom 4.7.2013: „Reduzierung von freiheitsentziehenden Maßnahmen in der stationären Altenpflege“
Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen und insbesondere der „Werdenfelser Weg“ wurden bereits im letzten Oktober in der Kreisverwaltung vorgestellt – und mit großer Resonanz auch in der heimischen Presse aufgenommen.Thomas Otto konnte auch berichten, dass schon erste Erfolge seit Einführung des Werdenfelser Weges im Amtsgerichtsbezirk Wetzlar (Oktober 2012) durch einen Rückgang an Anträgen zur Genehmigung FEM zu verzeichnen seien. Er plädierte dafür, den natürlichen Fortbewegungswillen Pflegebedürftiger zu akzeptieren, um deren Selbstbestimmungsrecht zu schützen.
Presseerklärung des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen: vom 10.6.2013: „Werdenfelser Weg“ – Pflege ohne Gurt und Gitter – Garmisch-Partenkirchen als Vorbild
Um sich aus erster Hand über den „Werdenfelser Weg“ zu informieren, stattete eine Delegation aus Neuburg-Schrobenhausen den Behörden in Garmisch-Partenkirchen einen Besuch ab. Angespornt vom dortigen Erfolg des Projektes begannen die beiden Fachbehörden Betreuungsstelle und Fachstelle Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht – Heimaufsicht (FQA) in enger Abstimmung mit dem Betreuungsgericht, die Einführung vorzubereiten.
b4bschwaben vom 22.10.2013: Amtswechsel am Landgericht Kempten
„Der Werdenfelser Weg zeigt, wie eine Initiative, die in der Praxis vor Ort – im Kleinen – entstanden ist, Vorbildfunktion entwickeln und zu einer nachhaltigen Änderung der Praxis führen kann“, so der bayerische Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback. „Das Amtsgericht Garmisch-Partenkirchen und die Betreuungsstelle des Landkreises haben Pionierarbeit geleistet. Sie entwickelten im Jahr 2007 den Werdenfelser Weg.“
Beobachteronline vom 28.10.2013: Eure Sorge fesselt mich
Seit etwa einem Jahr wird im Landkreis Goslar nach dem Verfahren des „Werdenfelser Weges“ gearbeitet, um Fixierungen und freiheitsentziehenden Maßnahmen vorzubeugen und diese zu vermeiden. Die Praxis zeigt, dass es in der Regel möglich ist, im Dialog zwischen Gericht, Betreuern, Angehörigen und der Einrichtung Alternativen zur Fixierung wie Bewegungssensoren, Bewegungstraining und vieles mehr zu finden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich in ihrem Fazit einig, dass der Landkreis Goslar mit dem Werdenfelser Weg die richtige Richtung eingeschlagen und bereits gute Erfolge erzielt hat.
LNOnline vom 5.11.2013: Ostholstein kämpft gegen „Fixierungen“
In fast allen Bundesländern werde der „Werdenfelser Weg“ gegangen, in einigen Regionen werde er noch vorbereitet. Beteiligte Gerichte und Behörden melden häufig dauerhafte Rückgänge von 25 bis 60 Prozent, teilweise über 70 Prozent der richterliche Genehmigungen von Fixierungen. „Es werden in vielen Fällen gemeinsam schonende Alternativlösungen gefunden“, sagte Kirsch.
Süddeutsche Zeitung vom 12.11.2013: Startschuss für Werdenfelser Weg – Auftaktveranstaltung in Ebersberg zu neuem Ansatz in Pflege und Betreuung
Schon heute versuchen Alten- und Pflegeheime im Landkreis Ebersberg, auf freiheitsentziehende Maßnahmen weitgehend zu verzichten und Alternativen wie Niederflurbetten oder Sensormatten einzusetzen. Doch der Werdenfelser Weg bringt darüber hinaus auch verfahrensrechtliche Änderungen. So sollen Verfahrenspfleger in die gerichtlichen Genehmigungsverfahren eingebunden werden – keine Rechtsanwälte, sondern Personen, die einen Pflegeberuf erlernt haben und sowohl über rechtliches als auch pflegerisches Fachwissen verfügen.
Presseartikel des Landkreises Ravensburg vom 28.11.2013: Mehr Freiheit wagen – Statt Bauchgurt und Bettgitter frühzeitige Abstimmung aller Beteiligten, „Werdenfelser Weg“ künftig auch in den Pflegeheimen im Landkreis Ravensburg
Bauchgurte, die Fixierung verwirrter oder behinderter Patienten und andere freiheitsentziehende Maßnahmen sind ein Tabuthema, das gerade vor dem Hintergrund einer stetig ansteigenden Anzahl von Demenzkranken häufig Alltag in Behinderteneinrichtungen und Pflegeheimen ist. Geht es nach den Vorstellungen des Ravensburger Gesundheitsamtes, gehören diese Maßnahmen künftig weitgehend der Vergangenheit an. Möglich machen soll dies der so genannte „Werdenfelser Weg“.
Die Mittelbayerische vom 15.2.2014: Weg von Gitter und Gurt im Pflegeheim
Die Mittelbayerische berichtete über die Initiative in Kelheim, den Werdenfelser Weg gemeinschaftlich umzusetzen. Das „Fixieren“ von Pflegebedürftigen muss meist nicht sein. Das Amtsgericht Kelheim gibt Heimen und Betreuern Rückendeckung, um Alternativen zu wagen.
Spiegel Online zum Thema Fixierungen im Klinikalltag vom 17.3.2014
Pflegewissenschaftler sammelten Daten von mehr als 1200 Patienten auf 61 Stationen in vier Krankenhäusern in NRW.Das Ergebnis: Fast bei jedem achten wurden körperlich einschränkende Maßnahmen eingesetzt. In Alten- und Pflegeheimen sowie Psychiatrien sei man beim Thema schon weiter: Der Artikel benennt ausdrücklich den Werdenfelser Weg, um auch in Krankenhäusern zu einem bedachteren Umgang mit restriktiven Maßnahmen zu verhelfen.
Kreisbote Weilheim-Schongau vom 20.3.2014: Der „Werdenfelser Weg“ wandelt zwischen Sicherheit und Freiheit – Lebensabend in Fesseln
„Es ist wichtig, einen klugen Weg zwischen Sicherheit und Freiheit zu wählen“, unterstützt Landrat Dr. Friedrich Zeller den „Werdenfelser Weg“. Daher begrüßte er es auch, dass sich rund 50 Leiter aus Einrichtungen für Senioren im Landkreis Weilheim Schongau und im Landkreis Garmisch-Partenkirchen kürzlich im Landratsamt trafen, um über das Konzept zu diskutieren.
Presseveröffentlichung des Landkreises Waldeck Frankenberg vom 1.4.2014: Amtsgericht Korbach und Landkreis wollen neue Wege gegen Fixierung in Pflegeheimen gehen
„Das Handeln nach dem Werdenfelser Weg bietet aber auch den betreuenden Pflegekräften ein gewisses Maß an Sicherheit“, erklärt Henrik Ludwig, Richter am Amtsgericht Korbach. „Durch die Verfahrenspfleger, die sowohl pflegerische als auch rechtliche Kenntnisse besitzen, werden auch die Mitarbeiter in Pflegeheimen in der Entscheidung unterstützt, ob ein Antrag auf Fixierung gestellt werden sollte oder nicht.“ Dadurch seien auch die Pflegekräfte in ihrem Handeln rechtlich abgesichert.
Lokalo24.de vom 2.4.2014: Pflege ohne Gitter und Gurte
An der Informationsveranstaltung in Korbach nahmen zahlreiche Mitarbeiter aus dem Betreuungs- und Pflegebereich sowie Richter des Amtsgerichts teil. Neben dem medizinischen Fachvortrag von Annette Maraun-Brüggemann gab es weitere Fachvorträge zum Thema freiheitsentziehende Maßnahmen. So berichtete Michael Poetsch vom Hessischen Sozialministerium aus pflegerischer Sicht über das Projekt. Dr. Hinz vom Regierungspräsidium Kassel und die Betreuungsrichter des Amtsgerichts Korbach sowie Richter Heidelbach vom Amtsgericht in Melsungen beleuchteten in ihren Vorträgen die rechtliche Seite des Modells.
Süddeutsche Zeitung vom 22.4.2014: Weniger Fixierungen – Humaneres Heimleben
Die Süddeutsche Zeitung berichtete im April 2014, dass Bettgitter und Gurte in einigen Münchner Altenpflegeheimen gar nicht mehr oder nur noch in Einzelfällen im Einsatz seien. Insgesamt sei die Anwendung solcher „freiheitsentziehenden Maßnahmen“ in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. 2013 lag die Quote nur noch bei fünf Prozent. Das dürfte deutschlandweit ein einmaliger Stand für eine Großstadt sein. Mehrere Heime haben inzwischen das Optimum von null bis ein Prozent erreicht. Auch das Betreuungsgericht München hat den Werdenfelser Weg im November 2011 eingeschlagen. Bei der Gabe von Psychopharmaka zeichne sich nun ebenfalls eine positive Entwicklung ab.
Aachener Zeitung vom 14.5.2014: „Werdenfelser Weg“: Fixierungen in Heimen vermeiden
Auch im Amtsgerichtsbezirk Jülich solle dieser Weg beschritten werden, kündigte Amtsgerichtsdirektor Rainer Harnacke an. Bei der Auftaktveranstaltung zur Einführung des Werdenfelser Weges am Dienstag, den 20. Mai, im Amtsgericht Jülich wird das Projekt durch die örtliche Betreuungsbehörde, Heimaufsicht sowie Betreuungsrichterinnen und Richter vorgestellt.
Freie Presse – Sachsens größte Tageszeitung vom 28.6.2014; Weniger Zwang, mehr Würde
Die Freie Presse berichtet im Zusammenhang mit einer Auftaktveranstaltung des Werdenfelser Wegs im Amtsgerichtsbezirk Zwickau , dass dort nach Beginn der Umsetzung im Jahr 2013 42 Prozent weniger Anträge bewilligt wurden als 2012. 2012 hatten die Betreuungsrichter aus Zwickau noch 322 freiheitsentziehenden Maßnahmen zugestimmt, 2013 waren es nur noch 186.
Bonner Generalanzeiger vom 13.8.2014: Fixiert wird nur das Bettgitter
„Bei uns werden nur noch die Bettgitter fixiert“, sagte Geschäftsführer Michael Thelen, als er am Dienstag durch das Evangelische Seniorenzentrum Theresienau führte. Die Oberkasseler Einrichtung verzichtet wenn irgend möglich gänzlich darauf, sogenannte „freiheitsentziehende Maßnahmen“ (Fem) wie Bettgitter und Bauchgurte zu verwenden. Laut Stadt Bonn und Amtsgericht sind die Fälle, in denen alte und pflegebedürftige Menschen an ihr Bett gefesselt wurden, seit der Einführung des sogenannten „Werdenfelser Wegs“ stark zurückgegangen.
Apothekenanzeiger vom 24.10.2014: Das Pflegezentrum Luisenhof geht den Werdenfelser Weg
Der Werdenfelser Weg ist eine Philosophie mit einem ganz klaren Ziel: Wir wollen es weitestgehend vermeiden, sturzgefährdete Bewohner – sei es aus Altersgründen oder aufgrund einer dementiellen Erkrankung – durch Fixierungen vor möglichen Verletzungen zu schützen“. „Es geht dabei in erster Linie um Kommunikation miteinander. Darum, den Bewohner und seine Bedürfnisse, seine Rituale wirklich zu kennen und die Pflege danach auszurichten.
Passauer Neue Presse vom 7.11.2014: BRK geht den „Werdenfelser Weg“
Als erster Altenheimträger im Landkreis geht das BRK nach eigenen Angaben den „Werdenfelser Weg“. Die Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen bei Bewohnern ist dabei oberstes Ziel.Jede Einrichtung ist gefordert, passende Lösungen zu finden. „Ein richtungsweisender Weg“, unterstreicht Hölzlwimmer. Deshalb würden ihn auch das BRK-Seniorenwohnheim in Simbach und das BRK-Lebenszentrum Gräfin Arco in Bad Birnbach gehen.
Pforzheimer Zeitung vom 12.12.2014: Der Werdenfelser Weg: Ein Leben ohne Fesseln
Seit November 2012 praktiziert der Martinsbau als Einrichtung der Caritas den so genannten Werdenfelser Weg, ein neuentwickeltes Verfahren aus Bayern, um freiheitsentziehende Maßnahmen mit Hilfe einer Verfahrenspflegerin zu vermeiden. Der Martinsbau hat damit gute Erfahrungen gemacht.
Pforzheimer Zeitung – 13.12.2014 – Das Recht auf den eigenen Sturz
Die Pforzheimer Zeitung berichtet über das Recht auf den eigenen Sturz und die Arbeit der Verfahrenspflegerin Manuela Sochiera im Auftrag des Amtsgerichts, bei Klärung der Frage, ob Bettgitter und Fixierungen bei Heimbewohnern vermeidbar sind. Die Anzahl der bewilligten Anträge sei drastisch zurückgegangen.
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Freie Presse – Sachsens größte Tageszeitung vom 15.12.2014: Gefesselt im Altersheim-Bett
Am Freitag, den 12.12.2014 haben die vogtländischen Amtsgerichte über den Werdenfelser Weg informiert, worüber die Freie Presse berichtet. Rund 200 engagierte Heimleiter und Betreuer, Richter (auch aus Zwickau und Greiz) und Behördenmitarbeiter kamen zu der Veranstaltung im Haus Vogtland in Plauen und diskutierten quer durch die Professionen ihre Erfahrungen und Erwartungen. “60 Prozent der Anträge lehnen wir ab. Man macht sich mehr Gedanken über Lebensqualität”, sagt Regina Tolksdorf, Direktorin des Amtsgerichts Plauen, die mit viel Elan durch die Veranstaltung moderierte. Es geht um Alternativen zu Bettgitter und Gurt, denn ein Großteil könne vermieden werden, so Tolksdorf.
Augsburger Allgemeine, 6.2.2015: Tausende werden täglich in Pflegeheimen gefesselt
WAZ, 12.2.2015: Großes Interesse, Pflege für alte Menschen würdig zu gestalten
Der Werdenfelser Weg wird auf gemeinsame Initiative des Amtsgerichts Hagen als Betreuungsgericht und der Stadt Hagen auch in Hagener Einrichtungen umgesetzt. Als wichtiger Schritt wurde eine gemeinsame Informationsveranstaltung durchgeführt, in der der Werdenfelser Weg vorgestellt wurde. Die Resonanz auf die Einladung zu dieser Veranstaltung war nach Presseberichten groß: „Alle Hagener Pflegeeinrichtungen waren durch ihre Chefs und ihre Pflegedienstleiterinnen vertreten. Das zeigt das große Interesse der Beteiligten daran, Pflege für alte und gebrechliche Menschen menschenwürdig zu gestalten“, zieht Direktor des Amtsgerichts Oliver Hoffmann ein erstes positives Resümee.
Pressemitteilung der Stadt Hamburg vom 17.2.2015: „WERDENFELSER WEG“ IN HAMBURG: 130 VERFAHRENSPFLEGEKRÄFTE AUSGEBILDET – DEUTLICH WENIGER RICHTERLICH ANGEORDNETE FIXIERUNGEN
Um dieses Konzept für eine würdevollere Pflege auch in Hamburg zu etablieren, hat die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) in den vergangenen zwei Jahren ein Projekt des Vereins „Leben mit Behinderung“ gefördert. Mit Erfolg: Es wurden mehr als 130 Verfahrenspflegerinnen und Verfahrenspfleger ausgebildet und die Zahl der richterlich genehmigten Maßnahmen zum Freiheitsentzug ist von 756 im Jahr 2012 auf 493 im Jahr 2014 zurückgegangen.
Augsburger Allgemeine. 20.2.2015, Alarm im Schwesternzimmer
Die Augsburger Allgemeine berichtet am 20.2.2015 über die Entwicklungen des Werdenfelser Wegs in Nördlingen. Unter dem Strich bedeute der Werdenfelser Weg mehr Verantwortung und Arbeitsaufwand für die Pflege. Aber für die Bewohner sei das ein großes Plus an Lebensqualität und darauf komme es an. Man habe fast keine Fixierungsbeschlüsse mehr. Bewohner und Pflegekräfte seien mit diesen sehr menschlichen Maßnahmen und Methoden zufriedener als früher.
Stiftung Warentest, 26.2.2015 : Die Pflegequalität hat sich verbessert
Senioren würden besser betreut als 2012. Das gehe aus dem aktuellen Pflegequalitätsbericht des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen hervor. Im Jahr 2013 hatten Gutachter insgesamt 23 211 Kontrollen bei allen deutschen Heimen und Pflegediensten durchgeführt und den Versorgungszustand von rund 146 000 stationär und ambulant Betreuten untersucht. Der Bericht stellt Verbesserungen fest. Bei allerdings immer noch rund jedem achten Heimbewohner würden freiheitsentziehende Mittel wie Bettgitter und Gurte zum Anbinden eingesetzt, teilweise ohne Genehmigung. Immerhin sei der Anteil der Betroffenen im Vergleich zum letzten Bericht von 20 auf 12,5 Prozent gesunken.
Allgäuer Zeitung, 9.3.2015: Mehr Freiheit in Altenheimen in Marktoberdorf und Obergünzburg
Sie berichtet, dass im Marktoberdorfer Clemens-Kessler-Haus und im Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg im Gegensatz zu früheren Jahren keine Bewohner mehr fixiert würden. Beide Einrichtungen gehen seit mehreren Jahren den Werdenfelser Weg.
tz, 10.3.2015: Heim pumpt Mutter mit Psychopillen voll
Die tz berichtet uanhand eines Einzelschicksals vom Medikamenteneinsatz mit sedierender Wirkung in deutschen Pflegeheimen. Anhand dieses Einzelfalls hat die tz auch bundesweites Zahlenmaterial recherchiert: Eine Studie der Universität Bremen habe ergeben, dass von 1,1 Millionen Demenzkranken ein knappes Viertel (genau 240 000 Menschen) zu Unrecht mit Psychopharmaka behandelt würden. 51 Prozent aller Heimbewohner in München bekämen Psychopharmaka verabreicht.
Passauer Neue Presse, 10.4.2015: Gemeinsam auf dem „Werdenfelser Weg“
Die Passauer Neue Presse berichtet von einer Informationsveranstaltung für Hausärzte. Der Hausärzteverband im Landkreis Rottal-Inn hat im Rahmen einer Versammlung zum Thema Vermeidung von Freiheitsentziehungen die Ärzteschaft informiert. Referent war Christoph Maier, Richter am Amtsgericht Eggenfelden.
Westfälische Nachrichten, 17.4.2015: Frei von Fesseln
In Münster hat das Amtsgericht den Werdenfelser Weg Ende 2013 eingeschlagen, im Sommer 2014 stellte man bereits einen „spürbaren Rückgang der Neuanträge“ fest.Dazu berichten die Westfälischen Nachrichten nun anhand eines konkreten Heimes, dass mittlerweile durch Umstrukturierung und andere Herangehensweise die Fixierungsquote auf ein selbst gesetztes Ziel von Null reduzieren konnte: Körpernahe Fixierungen wie Bauchgurte und Bettgitter seien im Martin-Luther-Haus Münster Altenheim der Diakonie, nunmehr Geschichte. Seit 2013 hat die Einrichtung freiheitsentziehende Maßnahmen von 40 Bewohnern, bei denen sie ursprünglich zur Anwendung gekommen seien, zu reduzieren. Momentan werde keiner mehr an Bett oder Stuhl gefesselt.
Wetzlarer Neue Presse, 29.5.2015: Bettgitter muss die Ausnahme sein
Die Zeitung berichtet von einer Info-Veranstaltung zum Thema „Straf- und zivilrechtliche Haftung bei freiheitsentziehenden Maßnahmen (FEM)“ mit Referaten von Thomas Otto, Richter am Amtsgericht Wetzlar, von Uwe Braun, Leiter der Wetzlarer Zweigstelle der Staatsanwaltschaft Limburg, sowie von Katharina Mambour vom hessischen Amt für Versorgung und Soziales vor 110 Pflegerinnen und Pfleger, Heimleitungen, Berufsbetreuern und Ärzten aus dem Lahn-Dill-Gebiet.
FOCUS 25/2015 12.06.2015,: Justizminister Kutschaty will …….
In Nordrhein-Westfalen sind nach FOCUS-Informationen die Zahl der betreuungsgerichtlichen Genehmigungen von Fixierungen von 2010 bis 2014 um mehr als die Hälfte auf 10.774 Fälle gesunken . Ein Grund dafür seien so genannte „Verfahrenspfleger“, die sich etwa um Menschen in Seniorenheimen kümmern. Weil diese Pfleger gute Arbeit leisteten, „können wir viele Anträge auf Fixierungen ablehnen“, wird der Remscheider Amtsrichter Torsten Joecker zitiert.
„Die Presse“, Print-Ausgabe, 16.05.2015: Wenn der Opa weggesperrt wird
Die österreichische Presse berichtete im Mai 2015 von einer Tagung „Autonomes Altern?“. Während es früher oft um das Anbringen von Seitengittern am Bett von Heimbewohnern und Fixierungen gegangen sei, rücke zusehends das Ruhigstellen unruhiger oder gar rabiater Menschen durch sedierende Medikamente und Psychopharmaka in den Mittelpunkt. Grund dafür seien unter anderem personelle Engpässe.
Augsburger Allgemeine, 27.6.2015: Gurte und Bettgitter werden seltener
Die Zahl der gerichtlich genehmigten Fixierungen in Pflegeheimen hat in Augsburg von 2012 bis 2016 um 35 % abgenommen. Wesentlicher Grund sei nach einem Bericht der Augsburger Allgemeinen die Übernahme des Werdenfelser Wegs im Jahr 2012. Das Gericht werde den Weg gemeinsam mit den Heimen fortsetzen.
WAZ, 16.07.2015: Fixierung von Senioren – nicht in einem Essener Altenheim
Auch das Amtsgericht Borbeck geht nach dem Werdenfelser Weg vor: „Von 1500 Fällen in meinem Bereich haben wir nur noch in 122 Fällen freiheitsbeschränkende Maßnahmen verordnet“, sagt Richterin Schlimm. Das, so wird sie zitiert, „liegt weit unter dem Bundesdurchschnitt“. Im evangelischen Altenheim Bethesda in Borbeck hat man den Trend seit 2013 mit innovativen Methoden umgekehrt. Alle Bettgitter, Vorstecktische und Gurte sind verschwunden. „Keiner unserer 107 Bewohner wird inzwischen noch fixiert“, sagt Einrichtungsleiter Bernd Hoffmann.
Lokalkompass.de : Juli 2015 Essener Altenheim verzichtet auf Fixierungen
„Wir haben praktisch 365 Tage, 24 Stunden lang darauf gewartet, dass ein Bewohner eventuell stürzt. Das steht in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Vorfällen“, weiß Pflegedienstleiterin Sabine Hoffmann vom Bethesda Altenheim. 365 Tage im Jahr ans Bett fesseln aufgrund der geringen Chance auf einen folgenschweren Unfall, dies stehe einfach in keinerlei Verhältnis. nBei Personal und Angehörigen hat ein Umdenken eingesetzt. Anstelle der Fixierungen sind Schutzmaßnahmen, Bewegungstraining und Betten auf Bodenniveau getreten.
ZEIT Nr. 30 23.07.2015: Wider Willen ruhig gestellt, von Anne Kunze
Die Zeit berichtet über medikamentöse Fixierungen in Pflegeheimen. Es gebe aber auch Heime, die es anders machen. Die Autorin verweist auf den Werdenfelser Weg. „Gerichtliche Genehmigungsverfahren zur medikamentösen Freiheitsentziehung finden in bundesdeutschen Amtsgerichten nahezu nicht statt“, sagt Amtsrichter Sebastian Kirsch, der die Initiative im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gemeinsam mit dem Leiter der örtlichen Betreuungsbehörde, Josef Wassermann, entwickelt hat, ohne Fördermittel und ohne Budget. „Die Fixierung mit Medikamenten ist ein Problem, das noch schwerer in den Griff zu bekommen ist als die Fixierung mit Gurten und Gittern“.
Neue Zürcher Zeitung vom 13.5.2015: Verhaltensstörungen bei Demenz – Gefährliche Psychopharmaka
Viele Menschen mit Demenz leiden vorübergehend an psychischen Problemen oder Verhaltensstörungen, zum Beispiel Depressionen, Aggressivität oder Agitation (Rastlosigkeit). Häufig werden den Betroffenen dann Antipsychotika verschrieben, den meisten über viele Monate oder Jahre. Dies widerspricht nicht nur den geltenden Behandlungsrichtlinien. Studien zeigen, dass Antipsychotika bei diesen Problemen wenig nützen. Die Nebenwirkungen können dagegen fatal sein: Die Medikamente beschleunigen den kognitiven Zerfall und erhöhen das Schlaganfall- und Sterberisiko dementer Personen.Erst kürzlich zeigte eine amerikanische Studie, dass die Sterblichkeit von Demenzpatienten, die Antipsychotika einnehmen, sogar noch höher ist, als frühere Studien gezeigt haben, wenn ein längerer Zeitraum berücksichtigt wird. Eine dauerhafte Einnahme von Antipsychotika ist für Menschen mit Demenz riskant.
Das Problem sei, dass eine adäquate Behandlung von psychischen Problemen und Verhaltensstörungen sehr aufwendig sei. Denn es gibt viele Gründe, warum jemand solche Probleme entwickelt. Schmerzen oder andere Erkrankungen sind ein häufiger Grund für Aggressionen oder Unruhe. Womöglich hat eine Person aber auch zu wenig Bewegung oder Abwechslung im Tagesablauf. Deshalb ist sowohl eine medizinische als auch eine psychosoziale Untersuchung nötig.Aber: Medikamente werden von den Krankenkassen übernommen, zusätzliche Personaleinsatz aber nicht.
Reg-ion Hameln-Pyrmont vom 24.9.2015: „Werdenfelser Weg“ als Alternative zur Fixierung von Heimbewohnern und Patienten
Gemeinsam mit dem Amtsgericht Hameln hat die Hamelner Pflegeeinrichtung Scharnhorst Residenz Dr. jur. Sebastian Kirsch nach Hameln eingeladen, um Richtern, Pflegekräften, Betreuern und Interessierten im großen Sitzungssaal das Konzept des „Werdenfelser Weges“ näher zu bringen. Die lokale Presse berichtet darüber. Außerdem ist ein Radiointerview abrufbar.
Oberpfalznet.de vom 2.10.2015: Die Eigenständigkeit fördern
Nicht nur das Gebäude, auch der Alltag im Haus Ziegelanger bekommt ein neues Kleid. Der „Werdenfelser Weg“ stellt die Lebensqualität der Bewohner noch mehr in den Mittelpunkt der Arbeit. Für Demenzkranke wird ein beschützender Bereich entstehen, der Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit fördert, der Garten so gestaltet sein, dass er jederzeit eigenständig zugänglich ist und auch ohne Begleitung durch eine Pflegekraft problemlos aufgesucht werden kann.
Mittelbayerische vom 15.10.2015: Schläge, Spucke, Freiheitsentzug Von Beate Weigert
Bei einem Aktionstag „Halt vor Gewalt“ im Azurit-Seniorenheim in Rohr im Landkreis Kelheim wurde über Gewalt in der Pflege, freiheitsentziehende Maßnahmen und auch den „medikamentösen Freiheitsentzug“ diskutiert.
Betreuungsrichterin Birgit Eisvogel vom Amtsgericht Kelheim teilte mit, dass der Werdenfelser Weg Früchte trägt. Im Kreis Kelheim wird er seit 2014 praktiziert. Pflegepersonal führe sich in Schulungen die Problematik vor Augen, diskutiere Strategien. Die Zahl richterlicher Genehmigungen sank im ersten Jahr um 20 Prozent von 152 auf 122.
Die Tagungsteilnehmer vereinbarten hinsichtlich des medikamentösen Freiheitsentzugs, Bevollmächtigte und Betreuer zu sensibilisieren und mit Ärzten zu diskutieren. Anknüpfen müsse man bei Fällen mit denen man ohnehin betraut ist, sagt Richterin Eisvogel. Sie kann sich vorstellen, von Gutachtern Medikamentenlisten checken zu lassen.
Deutsches Ärzteblatt vom 14. Oktober 2015: Weniger Gitter und Gurte in Pflegeheimen
Nach Angaben des Justizministeriums in Baden-Württemberg verzichten dortige Pflegeheime zunehmend auf Fixiergurte und Bettgitter für ihre Bewohner. 2014 seien mehr als 20 Prozent weniger Pflegebedürftige als noch im Jahr 2013 an Betten und Stühle gebunden oder eingesperrt worden (2012: 12.200/ 2013: 10.800, 2014: 8.500 Betroffene) .
Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) zeigte sich erfreut über den Rückgang. Stickelberger führte den Rückgang der Zwangsmaßnahmen in den Heimen auf die Initiative „Stuttgart ohne Fixierung” zurück. die Amtsgerichte Stuttgart und Bad Cannstatt setzen seit Sommer 2013 Verfahrenspfleger mit Erfahrungen in der Alten- und Krankenpflege die Interessen der Betroffenen in diesen Verfahren wahrnehmen und ihnen zur Seite stehen. Zusammen mit den Betroffenen, den Angehörigen, den Antragstellern (Betreuer/Bevollmächtigte) und den Pflegekräften sollen Alternativen zur Fixierung oder anderer freiheitsentziehender Maßnahmen erarbeitet werden
Im Oktober 2013 hatten knapp 50 Pflegeeinrichtungen die Aktion in einer „Stuttgarter Erklärung” ausdrücklich unterstützt.
Hohenloher Tagblatt vom 10.10.2015: Aktionstag „Halt vor Gewalt“ – Fürsorge wird oft falsch verstanden
Das Azurit-Seniorenzentrum Hohenlohe in Gerabronn hatte Anfang Oktober 2015 zu einem Aktionstag „Halt vor Gewalt“ geladen, das Thema für Christine Schönfeld als Verfahrenspflegerin und Betreuungsrichterin Katja Kopf waren die freiheitsentziehenden Maßnahmen. „Wir haben seit einigen Jahren unseren Fokus darauf“, erklärt Heimleiter Dieter Reipert. Im Unternehmen seien danach die Fixierungen deutlich weniger geworden. Die Referentinnen betonten, man müsse sich in jedem einzelnen Fall überlegen, wie viel Schutz sein muss und wie viel Freiheit sein darf. „Es kommt doch immer auf die Lebensqualität an.“ Dabei könne natürlich niemand Stürze billigend in Kauf nehmen, denn „das wäre ja unverantwortlich“. Wenn mildere Mittel gemeinsam gefunden würden, ist das für Christine Schönfeld ein Erfolg, „denn es geht ja immer um die Würde des Menschen.“
Hohenloher Tagblatt vom 30.11.2015: Freiheitsentziehung möglichst vermeiden
„Das war eine wichtige Veranstaltung“, war in Blaufelden die einstimmige Meinung der mehr als 50 Teilnehmer der Träger von Senioren- und Behinderteneinrichtungen im Landkreis Schwäbisch Hall.“Schön ist, dass wir deutlich machen konnten, dass wir alle gemeinsam das gleiche Ziel verfolgen: Den Menschen, die sich uns anvertraut haben, in unseren Einrichtungen ein Leben in Würde, mit höchstmöglicher Selbstbestimmung und hoher Lebensqualität zu ermöglichen“, so das Fazit. Eine Einführung gab Amtsrichterin Katja Kopf. Verfahrenspflegerin Schönfeld gab hilfreiche Tipps zum Einsatz sogenannter „milderer“ Maßnahmen. „In der Regel ist die Suche nach der Ursache, zum Beispiel für abwehrendes Verhalten, der erste Schritt zur Lösung“, so Schönfeld.
nordbayern.de vom 3.12.2015: „Die Fixierung im Krankenbett ist verbannt“
Seit zweieinhalb Jahren gehen in Neumarkt Amtsgericht, Betreuer, Vertreter von Pflegeeinrichtungen und behördlicher Betreuungsstellen gemeinsam den Werdenfelser Weg, um freiheitsentziehende Maßnahmen so weit wie möglich zu verringern. Nach Angaben des Richterkollegen Dr. Gerrit Stadler ist dies gelungen: „Die Fixierung im Bett ist verbannt“.
Neumarkt TV vom 3.12.2015: Weniger Fixierungen in den Pflegeheimen des Landkreises
Der Landkreis Neumarkt nimmt sich jetzt die sedierenden Medikamente in Pflegeheimen ins Visier. Die Einführung des Werdenfelser Weges war ein wichtiger Anstoß im Landkreis Neumarkt für die Veränderung der Pflegekultur zur Vermeidung von Fixierungen. Geplant ist dort als nächster Schritt eine Informationsveranstaltung zum Thema sedierende Medikamente. Insoweit sollen vor allem die behandelnden Ärzte mit ins Boot geholt werden.
Osthessen News vom 9.12.2015: „Mehr Freiheit wagen“ Thema Gewalt an Pflegebedürftigen – Fulda
Am 9.12.2015 fand die interdisziplinäre Fachtagung „Mehr Freiheit wagen! Zukunftsperspektiven – Die Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen“ im Bonifatiushaus in Fulda statt. Thomas Metz, Staatssekretär im hessischen Justizministerium verwies dazu vor allem auf den Werdenfelser Weg, der sich an individuellen Bedürfnissen der Beteiligten orientiere.
Garmisch-Partenkirchener Tagblatt vom 19.1.2016: Werdenfelser Weg macht Schule
Der Lokalteil des Münchner Merkur nahm sich mal wieder des Werdenfelser Wegs an und berichtet über den aktuellen Stand der Entwicklungen. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags darf der Artikel hier wiedergegeben werden.
Zeitungsartikel
Senioren-Magazin Wohlfühlen in Alter (Januar 2016): Josef Wassermann – Der Werdenfelser Weg, Vermeidung von Fixierungen von alten, kranken und Menschen mi Einschränkungen
Auf den Seiten 6 und 7 des kostenlosen Online Magazins erläutert Josef Wassermann den aktuellen Stand des Werdenfelser Wegs.
Mittelbayrische, 14.3.2016: Verzicht auf Gitter an den Betten
Das BRK-Heim im oberpfälzischen Hemau bei Regensburg geht neue Wege im Umgang mit Dementen. „Statt die Bewegungsfreiheit der Patienten einzuschränken, haben wir Alternativen geschaffen, um die Mobilität der Heimbewohner zu erhalten. Wir handeln ganz nach dem Werdenfelser Weg“, so der Einrichtungsleiter. Das Pflegeteam hat sich gegen alle Arten von freiheitsentziehenden Maßnahmen, wie Bettgitter, Gurte oder Steckbretter in Stühlen entschieden. Die Mobilität der Betreuten soll erhalten bleiben. Wir können alle stolz darauf sein, dass uns dies gelungen ist!“
Lokalkompass.de 16.3.2016 Bochum: Verzicht auf Gitter und Fixierungen
Das Pflegeteam des DRK „Haus der Generationen“ hat sich gegen freiheitsentziehende Maßnahmen, wie Bettgitter, Gurte entschieden. „Wir haben einen neuen Weg eingeschlagen. Statt die Bewegungsfreiheit der Patienten einzuschränken, haben wir Alternativen geschaffen, um die Mobilität der Heimbewohner zu erhalten“, betont Einrichtungsleiter Peter Krause. Bereits im nächsten Jahr hofft das DRK alle Betten gegen Niederflurbetten mit einem geteilten Seitengitter ausgetauscht zu haben.
Niederflurbetten können die Gefahr einer Verletzung senken. Den Bewohner unterstützt es durch eine individuelle Ein/Ausstiegshöhe.Zum anderen gibt das geteilte Seitengitter dem Bewohner auf Wunsch eine gewisse Sicherheit. Somit handelt das DRK ganz im Sinne des Werdenfelser Weg. Ziel ist es, freiheitsentziehende Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Rheinland-Pfalz: 24.3.2016: Fantasie statt Fesseln
In den Altenheimen im Donnersbergkreis kommen mechanische Fixierungen nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz. Der Kreis hat 2010 als einer der Pioniere bundesweit den „Werdenfelser Weg“ beschritten. Die Erfahrungen bei Pflegenden und Angehörgen: uneingeschränkt gut. Die Anzahl der Stürze in Altersheimen hat sich seit dem „Werdenfelser Weg“ nicht erhöht. „Unsere ganze Denkweise drehte sich darum, wie wir den alten Menschen vor Schaden bewahren können. Wie schädlich und auch grausam freiheitsentziehende Maßnahmen tatsächlich sind, das haben wir darüber völlig übersehen“. Kreativität und Fantasie ist immer gefragt, wenn Alternativen zur Fixierung gesucht werden. In Richter Thomas Edinger vom Amtsgericht Rockenhausen fand man einen Mitstreiter. Alle elf Altersheime des Kreises machen mit – freiwillig. „Wir gehen völlig anders an dieses Thema als noch vor wenigen Jahren“. Man überlege nicht, wie man einen unruhigen Bewohner vor einem Sturz schützen könne, sondern woher diese Unruhe kommt.
WDR- Markt vom 5.4.2016: Checkliste: Wie man ein gutes Pflegeheim erkennt
„Wenden Sie den Werdenfelser Weg an?“ – Der Umgang mit feM stellt ein wichtiges Entscheidungskriterium zur Auswahl einer Einrichtung dar: Der WDR veröffentlichte für die Sendung Markt vom 5.4.2016 eine Checkliste: Wie man ein gutes Pflegeheim erkennt, die von Pflegeexpertin Prof. Angelika Zegelin einer Koryphäe der Pflege als ehemalige Krankenschwester/Pflegewissenschaftlerin i.R., vormals Universität Witten/Herdecke, erstellt wurde. Dr. Angelika Zegelin blickt auf eine 25 jährige Tätigkeit in Aus- und Weiterbildung für Pflegende und zahlreiche berufspolitische Aktivitäten (wie z.B. den Aufbau der Pflegewissenschaft in Deutschland) zurück und ist Trägerin des Bundesverdienstkreuz für ihre Leistungen in der Pflegewissenschaft. Und da findet sich die Empfehlung:„Freiheitsentziehende Maßnahmen (Gitter und Gurte) sind nicht so gut, sie schützen nur vermeintlich vor Stürzen. Für solche Maßnahmen muss es eine gerichtliche Anordnung geben. Wenden Sie den Werdenfelser Weg (Beratung) an?“
Kreiszeitung Wochenblatt Stade vom 22.4.2016: In den Landkreisen Stade und Harburg setzt man auf den „Werdenfelser Weg“
„Der Sturz gehört zum Leben“, sagt Nora Sielbeck, Richterin beim Amtsgericht Buxtehude. „Das Problem ist, dass wir wenig Prüfungsmöglichkeiten haben“. Ein ärztliches Attest und ein Besuch des Betroffenen sei wenig aussagekräftig.Eine Fixierung sei aber oft sogar kontraproduktiv. Die Betroffenen würden dabei ihren Gleichgewichtssinn und ihre Fähigkeit zum Gehen immer weiter verlieren. Mit der Einführung des Werdenfelser Weges sind die Zahlen der richterlichen Genehmigungen zu diesen Maßnahmen zurückgegangen. Im Amtsgerichtsbezirk Buxtehude wurden im Jahre 2013 in 59 Fällen freiheitsentziehende Maßnahmen bewilligt und nach der Einführung des Werdenfelser Weges im Jahre 2015 nur noch 14.
Auch im Amsgerichtsbezirk Tostedt sind die Zahlen rückläufig: 2014 waren es 232, im vergangenen Jahr 151 und in diesem Jahr bis jetzt 37.
Rottaler Anzeiger vom 9.5.2016: Erste Bilanz einer Erfolgsgeschichte
Die Heimleiterin Anneliese Hitzenberger beschrieb auf einem Festakt zum fünfjährigen Bestehen des Senioren- und Pflegeheims in Wurmannsquick St. Andreas die Bedeutung des Werdenfelser Weg für ihre Einrichtung, auf dem alte Menschen nicht verwahrt und verwaltet würden, sondern auf dem der Besonderheit, der Persönlichkeit und der Lebendigkeit des Alters Rechnung getragen werde.
Altenheim.net vom 27.7.2016 : Medikamente werden oft nicht als Fixierung angesehen
Eine Fachtagung beschäftigte sich am 22. Juli 2016 mit der medikamentösen Fixierung in der Pflege. Hier habe sich ein Graubereich gebildet, in dem oft gar nicht geprüft wird, ob eine richterliche Erlaubnis für die Maßnahmen vorliegt, lautete eine der Kernaussagen des 4. Fachtages Werdenfelser Weg in München, zu der die beiden Begründer des Werdenfelser Weges, Dr. Sebastian Kirsch und Josef Wassermann, geladen hatten. Jeder dritte Pflegebedürftige erhalten ungeeignete Medikamente, ohne dass darüber innerhalb des Faches oder darüber hinaus eine Diskussion entstünde, sagte Josef Wassermann. Auch Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) äußerte sich zu dem Thema: „Zwar können Psychopharmaka für pflegebedürftige Menschen sehr hilfreich sein, wenn sie richtig und sinnvoll angewendet werden. Es gibt aber die Sorge, dass ruhiggestellte, apathische Bewohner das Bild vom Leben in Pflegeheimen prägen. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dass über dieses Thema offen und sachlich diskutiert wird.“
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Münchner Merkur vom 18.8.2016: Sind Medikamente immer nötig?- Die besseren Alternativen für pflegebedürftige Menschen
Der Merkur berichtet von der vierten Fachtagung Werdenfelser Weg in München. Ca. 300 Teilnehmer, darunter Professoren, Doktoren, Apotheker und Pfleger, seien anwesend gewesen, sowie die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Gerhard Ackermann vom Regenbogen Haus in Magdeburg gab ein praktisches Beispiel: In seiner Einrichtung leben Menschen mit einer Mehrfachbehinderung. Durch ein umfangreiches Angebot an Sport, Kunst, Musik und Theater konnte der Einsatz beruhigender Mittel reduziert werden. Darum ist sein Motto: „So viel und so lange wie nötig, so wenig und so kurz wie möglich.“ Einen weiteren Lösungsvorschlag erläuterten Christoph Maier, Richter am Amtsgericht in Eggenfelden, und Dr. Wilfried Wernitz, Facharzt für Neurologie. Der Schlüssel liege in der besseren Kommunikation und Einbindung der Betreuer. Diese sind für ihre Pflegefälle verantwortlich. Jede ruhigstellende Maßnahme müsse mit diesen erst abgesprochen werden.
Augsburger Allgemeine vom 28.9.2016: Wo Kinder und Senioren Nachbarn sind
Die Bewohner des Caritas-Pflegezentrums St. Hildegard in Pöttmes und die Kinder des benachbarten Horts Adlerhorst pflegen eine gute Nachbarschaft. Im Sommer sitzen Kinder und Senioren im Garten und kniffeln gemeinsam oder spielen Mensch ärgere dich nicht. Berührungsängste gibt es nicht. Die Älteren freuen sich über den Besuch, die Jüngeren kommen gerne. Auch auf anderen Gebieten versucht das Heim, seinen eigenen Weg zu gehen. Genauer: den Werdenfelser Weg. „Wir machen sehr gute Erfahrungen damit“.
nnz-online vom 14.9.2017: Rechtssicherheit im Pflegealltag – 12. Thüringer Pflegesymposium in Ilfeld
Am 05. September fand unter Schirmherrschaft der Thüringer Gesundheitsministerin in Ilfeld das 12. Pflegesymposium statt.
Zum Thema „Freiheitsentziehende Maßnahmen“ verwies die Ministerin auf den bereits im März 2016 vom Landespflegeausschuss verabschiedeten Leitfaden „Empfehlungen für den Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen“ (FEM) in der stationären Pflege. Entsprechende Empfehlungen seien jetzt auch für den ambulanten Pflegebereich und den Bereich der Menschen mit Behinderungen in Entwicklung.
Richterin am Amtsgericht Nordhausen Christine Sattler stellte den Werdenfelser Weg als Alternative zu freiheitsentziehenden Maßnahmen, vor. Frau Sabine Hinrichs, Stuttgart erläuterte den neuesten Expertenstandard des Deutschen Netzwerkes Qualitätsentwicklung in der Pflege zur Erhaltung und Förderung der Mobilität,